Lions Club Greiz: 1000 Euro für Kreutzbach-Jehmlich-Orgel
Aus den Einnahmen des Glühweinverkaufs auf dem Weihnachtsmarkt spendet der Lions Club Greiz 1000 Euro für die Sanierung der Kreutzbach-Jehmlich-Orgel
GREIZ. Aus den Händen des Lions-Präsidenten Josef Bolwerk, des Past Präsidenten Sven Heisig und des Clubsekretär Wilhelm Wüstner nahm der Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Greiz, Michael Riedel, am Dienstagmittag eine Spende in Höhe von 1000 Euro für die Sanierung der Kreutzbach-Jehmlich-Orgel entgegen.
Der Lions Club Greiz führt somit die Tradition der Spenden aus Benefizkonzerten, Erlösen aus dem Glühweinverkauf und privaten Gaben für die Greizer Kirchgemeinde würdig fort.
Durch Konzert-und Gottesdienstkollekten oder punktuelle Zielspenden war bis Anfang des Jahres 2016 bereits ein Grundstock von rund 45.000 Euro gelegt worden – 10.000 Euro kamen im Laufe der letzten zehn Monate hinzu, wie Pfarrer Riedel informierte.
Die Erneuerung soll die vorhandenen Klangmöglichkeiten der Orgel wiederherstellen und erweitern, um die lang währende Geschichte der Greizer Kirchenmusik würdig fortzuschreiben.
Die Greizer Königin der Instrumente wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Orgelbauer Kreuzbach aus Borna erbaut und im Jahre 1919 von der Firma Jehmlich auf 63 Register erweitert.
Die Disposition stammt vom damaligen Greizer Organisten und Kantor Richard Jung (1864 – 1932), einem Freund des Komponisten Max Reger. Doch der Zahn der Zeit nagte an diesem Instrument; oft wurde die Orgel nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.
So wurden zu DDR-Zeiten unter anderem die 8-Millimeter starken Bleirohre durch Kunststoffschläuche ersetzt, was dem Klang sicherlich nicht dienlich war. Auch der Schweller, die Walze und verschiedene Registerschalter am Spieltisch seien arg in Mitleidenschaft gezogen oder funktionieren gar nicht mehr.
Um das große Ziel der zeit-und kostenaufwändigen Sanierung zu erreichen, muss vieles auf den Weg gebracht werden. Ende dieses Jahrzehnts steckt dabei Michael Riedel als Ziel, das Vorhaben zu verwirklichen.
Als Fortschritt benennt der Geistliche die Begutachtung des Instrumentes durch den Denkmalschutz, der zudem eine „konkrete Bestandaufnahme“ verlangte. Zwei Möglichkeiten würden sich nun auftun: Die Versetzung des Instrumentes in den Ur-Zustand oder eine elektropneumatische Variante.
Um die „Hoforgel des Fürsten“ in voller Pracht erstrahlen und vor allem erklingen zu lassen, werde man – neben den Spenden – alle möglichen Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, bekräftigte Michael Riedel.
Der Deutsche Bundestag hatte 2016 erstmals Mittel in Höhe von 5 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung kulturhistorisch wertvoller Instrumente bereitgestellt.
Antje-Gesine Marsch @21.12.2016