20 Jahre Hospizberatungsdienst in Greiz
Lions-Mitglied hat großen Anteil an Gründung des Hospiz-Dienstes der Diakonie
Von einem besonderen Gottesdienst sprach Superintendent Tobias Steinke in der St. Marien in seinen Begrüßungsworten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes im Diakonieverein Carolinenfeld e.V. und hatte damit den zahlreichen Besuchern nicht zu viel versprochen. Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und den betroffenen Familien tröstend zur Seite zu stehen, dafür engagieren sich über 80 ausgebildete ehrenamtlich tätige Menschen im Raum Greiz und Zeulenroda unter dem Schirm der Diakonie.
Was bleibt von mir, wenn ich einmal gehen muss, wie geht es mit meiner Familie weiter? Wie und wo finde ich Trost, Halt und Orientierung? Diese und viele weitere emotional getragene Fragen bewegen die Schwerkranken und sterbenden Menschen. Wie die Ehrenamtler auf solche und viele weitere Fragen der Betroffenen einfühlsam eingehen, darüber berichtete Marion Bauerfeind, wie sie aus dem eigenen Erleben des Todes ihres unvergessenen Mannes heraus zur Erkenntnis kam, anderen Menschen in gleicher Situation zur Seite zu stehen. Sie absolviert gegenwärtig eine diesbezügliche Ausbildung im Hospizdienst. Dagmar Grüner sprach über ihre langjährigen Erfahrungen als Hospizbegleiterin und vor allem darüber, wie sie dabei auch eine große Bereicherung ihres Lebens findet. „Am Ende meines selbst zusammengestellten Alphabetes steht der Buchstabe Z für Zuversicht, die ich den von Krankheit und Sterben betroffenen Familien eindrücklich vermitteln möchte“, erklärte sie. Seit sieben Jahren ist Martin Seidel in diesem Ehrenamt als Hospizbegleiter tätig. „Menschen in den schwersten Stunden zur Seite zu stehen ist meine Motivation, was auch mir selbst ein sinnerfülltes Leben gibt“, sagte er abschließend.
Jeannette Reinhold und Geschäftsführerin Henriette Bender dankten vor allem den ehrenamtlich im Hospiz- und Palliativberatungsdienstes engagierten Frauen und Männern. Reinhold begleitet seit 2005 als Koordinatorin deren verantwortungsvolle Arbeit. „Bereits im Mai 2004 wurde der Ambulante Hospizdienst des Diakonievereins Carolinenfeld auf Initiative von Gabriele Lieberwirth von der damaligen Kirchkreissozialarbeit und dem einstigen Geschäftsführer Gerhard Jalowski mit Leben erfüllt. Es wurden die ersten 16 Menschen auf das Ehrenamt vorbereitet.“, erklärte sie.
Ein Wiedersehen gab’s mit dem ehemaligen langjährigen Pfarrer Hermann Rose, der sich während seiner aktiven Zeit auch als Klinikseelsorger und Hospizbegleiter engagierte. Gerhard Jalowski betonte eindrücklich das Leben mit dem Bewusstsein der Endlichkeit zu leben. Nicht ganz ohne Stolz berichtete das Greizer Lions-Mitglied darüber, wie er gemeinsam mit dem damaligen Krankenhaus-Geschäftsführer Hans-Georg Hunger eine würdige Ruhestätte für die totgeborenen Kinder auf dem Greizer Friedhof auf den Weg gebracht hatte.
„Was bleibt“ titelt die gleichzeitig eröffnete Sonderausstellung in der St. Marien bis zum 24.11.2024, die in ausdrucksstarken Wort- und Bildkombinationen einen tiefen Einblick in das Thema Leben mit seinen vielseitigen Fassetten gibt und weiterhin Einblicke in Sachen Weitergeben, Schenken, Stiften und Vererben bietet. An sieben Stationen werden Schatzkästchen voller Lebensgeschichten geöffnet. Auch einige Teilnehmer des Festgottesdienstes haben ihre Lebensgeschichte einer Schatzkiste anvertraut.
Die Koordinatoren Jeannette Reinhold und Gary Kolnisko des Hospizdienstes sind die Ansprechpartner für alle Interessenten in den Räumen der Beratungsstellen der Diakonie auf dem Kirchplatz.
Kontakt: 0176/24 22 34 83 bzw. hospiz@diakonie-greiz.de
Die Begleitveranstaltungen der Ausstellung:
20.11.2024 Wie gehe ich von dieser Welt:
18:00 Uhr Bestattungsmöglichkeiten und Vorsorge
Referent: Sven Heisig, Bestatter und Obermeister der Bestatter-Innung für Ostthüringen
24.11.2024 Abschlussgottesdienst zum Ewigkeitssonntag
10.30 Uhr Gottesdienstgestaltung: Pfarrerin Maleen Strauß